Veröffentlicht am Samstag, 24. Dezember 2022

Vorsätze - so gelingt es

Nie mehr Scheitern

Vorsätze - so gelingt es
Gute Vorsätze fürs neue Jahr – so funktioniert es bestimmt

Im Dezember wird meistens auf das vergangene Jahr zurückgeblickt. Was konnte ich erreichen, welche Highlights hat mir das 2022 gebracht? Wo konnte ich reüssieren und wo konnte ich dazu lernen? Solche Rückblicke sind insofern hilfreich, als dass man sich wieder bewusst wird, was man alles vollbracht hat. Und darauf kann man durchaus stolz sein. Wir müssen jeden Tag so viel leisten. Die Arbeit, welche uns vieles abverlangt. Schauen, dass die Familie nicht zu kurz kommt und auch die eigenen Interessen müssen Platz finden. Oft hat der Tag zu wenig Stunden, um alles unter einen Hut zu bringen. Deshalb ist jetzt an der Zeit sich auch mal auf die eigenen Schultern zu klopfen und zu sich sagen: «Das hast du gut gemacht».

In dieser hektischen Zeit kann es aber auch vorkommen, dass man einige Ziele nicht erreicht hat, welche man sich zu Beginn des Jahres vorgenommen hat. Endlich wieder das Traumgewicht auf der Waage zu sehen, eine neue, spannende Arbeit zu finden, den Spanischkurs zu starten oder den Stapel «Nicht-gelesene-Bücher» zu reduzieren. «Es lief einfach zu viel und ich hatte keine Zeit» wird eine häufige Antwort sein. Und vielleicht ist auch so, oder vielleicht haben die gefassten Ziele nicht den Stellenwert erhalten, die sie verdienen.

Und nun fängt ein neues Jahr an und wieder werden dieselben Vorsätze gefasst. Traumgewicht, neue Arbeit, Weiterbildungskurs, Bücher lesen etc. Und spätestens Ende Januar sind diese Ziele wieder in den Hintergrund getreten und das Daily-Business hat mich wieder gefangen. «Es lief einfach viel zu viel und ich hatte keine Zeit».

Dabei kann ein Neujahrsvorsatz vieles bewirken. Er kann neue Energie freilegen, den Fokus und die Lebensfreude positiv verändern. Doch weshalb scheitern so viele Leute an ihren Vorsätzen oder besser gefragt, was muss ich tun, damit ich meinen Vorsatz, mein Ziel auch erreichen kann?

Hier meine 7 Schritte für eine erfolgreiche Umsetzung:
 
  1. Zielsetzung
Fangen wir zuvorderst an. Mit der Zielsetzung. Einer der wichtigsten Schritte. Natürlich. Doch weshalb ist es überhaupt wichtig, dass wir Ziele im Leben haben? Nun Ziele bewirken sehr viel, beispielsweise:
  • Ziele ziehen uns magisch an
  • Positive Ziele motivieren uns
  • Ziele arbeiten im Unterbewusstsein
  • Ziele verändern unsere Wahrnehmung (Stichwort Anstrengungswahrnehmungsverschiebung)
  • Ziele fördern unsere Kreativität
  • Ziele geben dem Handeln einen Sinn
  • Ziele bündeln unsere Energie und Aufmerksamkeit
  • Ziele helfen Entscheidungen zu treffen
  • Ziele geben Halt
Aber wie muss meine Zielsetzung lauten? Vielleicht kennst du die SMART-Formulierung. Ich finde diese immer noch sehr hilfreich für eine klare Zielformulierung:
  • S =Spezifisch: Was genau ist eigentlich das Ziel des Projekts? Je klarer dieses Ziel formuliert ist, desto einfacher lassen sich die anderen Kriterien festlegen. Somit hat der erste Punkt eine sehr entscheidende Bedeutung.
  • M = Messbar: Ist das Ziel klar vorgegeben, geht es im nächsten Schritt darum, die messbaren Bestandteile dieses Zieles festzulegen. Bei einer geplanten Gewichtsanpassung ist dies deutlich einfacher als bei Projekten, an deren Ende keine eindeutige Zahl steht, wie dies häufig im Rahmen deines Studiums der Fall sein dürfte. Trotzdem gibt es auch bei diesen Projekten in der Regel Möglichkeiten, dem Ergebnis am Ende eine Messlatte anzulegen und diese vorher klar zu definieren.
  • A = Attraktiv: Die Motivation im Rahmen der Durchführung des Projekts hängt stark davon ab, wie attraktiv das zu erreichende Ziel ist. Deshalb geht es bei der SMART-Methode auch darum, deine Ziele so zu formulieren, dass du die Vorteile der Erreichung des Gesamtziels klar erkennen kannst und somit nicht aus den Augen verlierst.
  • R = Realistisch: Ein weiterer Punkt der SMART-Ziele betrifft die vorherige Einschätzung, wie realistisch es ist, dass sich das gewählte Ziel mit den vorhandenen Mitteln und Kapazitäten auch erreichen lässt. Wenn du bei genauer Analyse feststellst, dass sich ein Projekt in dieser Form nicht realisieren lässt, macht es auch keinen Sinn, mit diesem zu beginnen. Stattdessen beginnt der Prozess der SMART-Ziele erneut, indem ein neues + realistisches Ziel definiert wird.
  • T =Terminiert: Abschliessend geht es darum, einen klaren Zeitrahmen für die Realisierung des Projekts abzustecken. Innerhalb dieses Zeitrahmens sollten möglichst Etappenziele festgelegt sein. Auf diese Weise ist immer klar, welche Schritte zu welchem Zeitpunkt erledigt sein müssen. Ohne eine solche Definition lässt sich oft erst zu spät feststellen, dass ein Projekt zeitlich ins Hintertreffen geraten ist.
Ziele nach der SMART-Methode festzulegen bedeutet, die Kriterien für Erfolg in einzelne Bestandteile zu zerlegen. Je genauer die Definition der Etappenziele erfolgt und je mehr die fünf Faktoren der SMART-Ziele dabei involviert sind, desto besser lässt sich sagen, wo es in den Prozessen klemmt.
Doch damit nicht genug (wäre ja zu einfach). Folgende drei Punkte kommen noch hinzu:
  • P =Positiv formulieren: Immer an das Erreichen des Zieles, an die eigenen Stärken denken. Also nicht «ich werde nicht scheitern», sondern «ich werde xy erreichen».
  • G = Gegenwart: Das Ziel muss so formuliert sein, dass ich jetzt erreiche und nicht erst in der Zukunft.
  • U = Unabhängig von Andern: Die wichtigste Regel am Schluss. Die Zielerreichung muss unabhängig von andern sein. Du kannst nur dich und dein Handeln beeinflussen. Was andere machen oder tun, liegt nicht in deiner Macht. Deshalb ist das Ziel: «Ich bin am 27. Juni 2026 in der Disziplin Weitsprung Olympiasieger» SMART/PG (wenn ich denn die Fähigkeit zum Olympiasieg hätte) aber was, wenn dann ein Jahrhunderttalent am Wettkampf mitmacht? Das kann ich nicht beeinflussen. Aber ich habe Einfluss auf meine eigene Leistung, deshalb lautet die Zielsetzung für diese Weitspringer: «Am 27. Juni habe ich meine maximale Leistungsspanne erreicht, absolviere jeden Sprung mit der nötigen Anspannung einer 10, springe jedes Mal genau 1 cm vor dem Ende des Absprungbalkens ab und fliege federleicht durch die Luft». 
  1. Aufschreiben, aufschreiben, aufschrieben
Wenn du nun dein Ziel nach der SMART+ Formel niedergeschrieben hast, schreibe während drei Wochen jeden Tag 3x deine Zielformulierung in ein neues Projektheft. Und zwar von Hand. Mit Füller oder Kuli. Und höre beim Aufschrieben in dich rein. Ist die Formulierung stimmig? Holpert es irgendwo noch und ist sie noch nicht ganz flüssig? Korrigiere es. Höre wieder in dich. Wie fühlt es sich an? Welche Gefühle würdest du haben, wenn du dieses Ziel erreicht hast? Wenn deine Zielformulierung stimmig ist, geht es zum nächsten Schritt.
 
  1. Die Warum-Frage
Du musst dir bewusst werden, weshalb du das Ziel erreichen willst. Deshalb schreibe zwanzig (20!) Gründe auf, weshalb du das Ziel erreichen willst. Die ersten 5-8 kommen sicher schnell. Bei den letzten 10 Gründen wird es schon schwieriger. Doch die sind sehr wichtig. Denn je stärker das WARUM ist, desto stärker arbeitest du an deinem Ziel. Und wo dein Fokus ist, liegt auch deine Energie.
 
  1. Visualisiere dein Ziel
Zeichne ein Bild von dir und deiner Zielerfüllung. Wenn dein Ziel, einen Marathon zu absolvieren ist, dann male ein Bild, wie du durchs Ziel läufst. Du kannst es aus deinen Augen (ohne dich) oder aus Sicht der Zuschauer (mit dir) zeichnen. Wenn du noch eine Zielzeit definiert hast, dann zeichne noch eine laufende Uhr hinzu, die auf einige Minuten unter deiner Zielzeit steht. Hänge das Bild dort auf, wo du es mindestens 3x täglich siehts. Im Badezimmer, bei den Sportsachen oder als Buchzeichen in deinem Buch.
 
  1. Zwischenziele definieren
Einen Marathon läuft man nicht aus dem Stand. Das bedingt Training. Viel Training. Und wen ich mit Laufen beginne, dann können 42.195 Kilometer viel sein. Damit man auch während des Trainings kleine Erfolge feiern kann, sind Zwischenschritte sinnvoll. Beispielsweise 5 km Lauf, 10 Kilometer unter einer Stunde, Halbmarathon, 25 Kilometerlauf etc. Kleine Schritte helfen die Motivation hochzuhalten, denn mit jedem Erreichen der Zwischenziele wird das Selbstbewusstsein gestärkt. Ich weiss dann, dass ich meine Ziele erreichen kann und somit kommt auch das grosse Ziel näher.
 
  1. Projektlied aussuchen
Musik ist der stärkste Begleiter. Musik motiviert, holt einem aus dem Tief heraus und transportiert unzählige Hormone durch den Körper. Wähle ein spezielles Lied für dein Projekt. Speichere es auf deiner Playlist. Lass es jeden Tag laufen. Schliesse dazu deine Augen (ausser du bist am Autofahren, dann bitte nicht ) und fühl dich in Zielerreichung hinein. Immer und immer wieder, bis das Lied Synonym wird mit deinem Ziel. Das Lied muss für dich ein starkes Lied sein. Ein Lied, wo du positive Energie erhältst. Lass es dein Ohrwurm des Jahres werden.
 
  1. Belohnung festlegen
Belohne dich selber für deine Zielerreichung. Deshalb vereinbare mit dir eine Belohnung, die du dir schenkst, wenn du das Ziel erreicht hast. Nicht etwas, was zu so oder so kaufen würdest. Nein, etwas Spezielles, einzigartiges. Etwas, was du schon immer wolltest und noch nie gemacht/gekauft hast. Freu dich auf deine Belohnung. Du hast sie dir verdient!
 
Das neue Jahr kommt, sei bereit für neue Abenteuer. Lass das neue Jahr rocken. Und ob und wie es das tut, liegt in deinen Händen. Starte ein neues Abenteuer. Das muss nicht am 1. Januar sein. Das geht auch am 15. Januar, 5. Februar, 12. März etc. Egal. Hauptsache, du fängst an und nimmst dein Leben in deine Hand. Und dann können wir schon bald sagen: «Was für eine geile Zeit – das ist unser Jahr».
 
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Autor: Edi Westphale